DIE BK-BOX IST DIE LEBENSVERSICHERUNG FÜR ÜBERGROßE KÜHE
Wie war die Ausgangslage?

Also, wir hatten diese Kristen-Box im alten Stall auch schon. 1989 bauten wir einen Boxenlaufstall, der hatte allerdings Pilzbügel. Im Jahr 2000 haben wir diesen erweitert, von 60 auf 80 Kühe. Und da bekamen wir die Kristen-Boxen. Ich bin da mal Preisrichter in Baden-Württemberg gewesen und war bei Klaus Brack. Dort sah ich zum ersten Mal die Boxen und sagte sofort: „Nehmen wir.“ So nahm das Ganze seinen Lauf.
Neugebaut haben wir dann wirklich für den Kuhkomfort. Das war 2013. Wir hatten bei 80 Liegeplätzen über 100 Kühe und bei Laufgängen und Fressgitter usw. gab es die alten Maße. Die Kühe waren natürlich auch immer größer geworden. Da machte wirklich jeder Tag keinen Spaß mehr. Und weil ich ja so ein „Kuhmenscher“ bin, musste deshalb was anderes her.

Wie viele Arbeitskräfte beschäftigen Sie?

Das ist genau der wunde Punkt. Ich habe dieses Jahr schon zwei verbraucht. Ist kein Spaß momentan und die meisten haben keinen Spaß an der Milchwirtschaft. Aktuell sind es dann fest zwei Azubis und ich. Mein Vater und meine Frau helfen auch.

Gibt es feste Arbeitspläne?

Jein. Für die Routinearbeiten selbstverständlich ja. Für die anderen Arbeiten nein. Das würde auch meiner Ansicht nach hier nie so funktionieren. Unvorhersehbare Dinge gibt es immer wieder. Zum Beispiel Besuch.

Wie hoch ist der Tierbestand beim Milchvieh?

120 Stück Milchvieh. Wir haben hornlose bzw. teilweise auch genetisch hornlose Tiere. Da arbeiten wir sehr daran.

Ziehen Sie Ihr Jungvieh auf?

200 Stück Jungvieh und davon sind wiederum 50 männlich. Das ist bei uns eine Besonderheit und zwar sind das Zuchtbullen.

Wie alt ist die Herde?

Durchschnittlich 6 Jahre.

Wie hoch ist die Lebensleistung der Abgangstiere?

Da waren wir letztes Jahr rekordverdächtig, nämlich mit 75.000 Litern.
Aber das liegt allerdings auch daran, dass bei uns die Tiere auch eher „todgepflegt“ und nicht zum Schlachten gebracht werden. Wir machen uns hier immer ziemlich viel Arbeit. Die Klauenpflege mache ich auch selbst, weil das die anderen mir nicht gut genug machen. 

Was halten Sie von den BK-Boxen?

Die BK-Box ist die Lebensversicherung für die übergroßen Kühe. Mit einem anderen Boxensystem würden wir vor allen Dingen die sehr großen Tiere wohl ganz schnell „kaputt kriegen“. Das ist mein Hauptkriterium. Also in diesen Boxen kommen die Tiere schon immer zurecht, weil die Tiere halt nach vorne ganz frei aufstehen können. Während bei allen anderen Systemen, die feste Rohre haben, springen die Tiere irgendwie dagegen und dann kommen sie irgendwann nicht mehr hoch.
Und Tiefboxen im Allgemeinen sind sowieso viel besser als Hochboxen. Also ich denke, dass das die Lebensdauer auf jeden Fall beeinflusst. So ein Weichbett hat schon was.

Gibt es Weidegang?

Ja, haben wir. Und das kann ich vielleicht allgemein sagen: die Kühe gehen gerne raus, die kommen aber auch gerne wieder rein.

Sehen Sie durch die Planung der Firma Wilhelm Kristen eine Wertschöpfung?

Doch, da will ich mal ja sagen. Das ist schon alles schlüssig und das sind auch viele gute Ideen. Tierwohl ist auf jeden Fall hier realisiert, das war aber auch allerdings unser Ziel. Ich hatte da schon auch meine genauen Vorstellungen und von der Firma Kristen bekam ich dann eher die Beratung hinsichtlich der technischen Ausführung. Das größte Glück war sogar noch, dass dadurch der Futtertisch breiter wurde.

Wie sind Sie mit den Kristen-Produkten zufrieden?

Doch, da bin ich also schon sehr gut damit zufrieden. Vor allen Dingen was die Lebensdauer angeht. Eigentlich ohne jeden Verschleiß. Bei den Brettern fragen immer wieder viel nach … aber da ist also wirklich hier bei den alten jedes einzelne noch wie am ersten Tag.

Ihr Resümee?

Ich denke, die Lebensdauer ist auf jeden Fall länger geworden. Und dadurch ist es ja schon wirtschaftlich, weil die Kühe halt länger liegen. Im Stall ist es entspannter und ruhiger. Insgesamt haben wir mehr alte Kühe als früher.

Wie lautet Ihr Motto?

Bist du gut zu deinen Kühen, sind sie auch gut zu dir.
Ich will damit nur sagen, sie geben es einen doch irgendwie zurück – auch wirtschaftlich.

Info: Einstreu der Tiefboxen

Die Boxenpflege ist nicht viel. Eben gemacht mit der Gabel, wenn die Kühe getrieben werden. Und die Einstreu machen wir im Sommer alle acht Wochen, im Winter alle vier Wochen. Ich fahr dann mit dem Futtermischwagen durch und mache eine Mischung aus Pferdemist, Stroh und kohlensaurem Kalk rein.