Mit dem BK-Dachboxenstall haben wir den ‚Mercedes‘ der Liegeboxen mit günstiger Umsetzung bekommen.
Wie war die Ausgangslage?

45 Kühe im Laufstall komplett auf Stroh (Flachstreustall).

Wie gingen Sie an den Start?

Ausgang war meine Diplomarbeit. Mit der habe ich drei Haltungssysteme hinsichtlich Körperverletzung durch Liegen, Liegeverhalten (Liegezeiten) und Sauberkeit der Tiere untersucht. Die drei Haltungssysteme sind: Freieingestreute Liegefläche, Hochbox mit Gummi-Komfortmatratze und Liegebox als Tiefbox auf Stroh. Ich untersuchte also, welches Haltungssystem das beste für die Kuh ist. Ich schaute mir fünf Ställe mit Tiefboxen an. Es hat sich gezeigt, dass bei der BK-Box als Tiefbox von Kristen alle Vorteile der anderen beiden Boxenarten vereint werden. Die Vorteile der freieingestreuten Liegefläche sind: Die Tiere können sich frei bewegen und liegen. In der konventionellen Box ist das nicht möglich, da die Tiere durch Bügel usw. eingeengt werden. Der Vorteil der Hochbox ist die Sauberkeit der Tiere. Das ist bei der freigestalteten Liegefläche nicht gegeben. Die beweglichen Seitenteile, die Nackenkette und die Umrandung durch die Betonteile sind die besonderen Vorteile der BK-Box.
Das war der Ausgangspunkt. So sind wir an den Start gegangen.
Durch den BK-Dachboxenstall haben wir den „Mercedes“ der Liegeboxen mit einer günstigen Umsetzung bekommen.
Und durch die niedrige Bauweise geht die Kuh nicht unter. Hier steht die Kuh im Mittelpunkt!

Wie lange ist der Stall bereits im Betrieb?

In den ersten BK-Dachboxenstall sind wir 2009 eingezogen und in den zweiten letztes Jahr.

Wie viele Arbeitskräfte beschäftigen Sie?

Zwei Personen – ein Festangestellter und zwei FÖJler.

Wie viel Zeit brauchen Sie pro Tag für die Stallarbeit?

3 1/2 Stunden pro Tag mit zwei Personen. Ohne Jungvieh.

Gibt es feste Arbeitspläne?

Ja, aber nicht schriftlich.

Wie hoch ist der Tierbestand?

Rotbunt, Schwarzbunt, Braunvieh und Kreuzungen. 100 Stück Milchvieh, genetisch hornlos.

Ziehen Sie Ihr Jungvieh auf?

Wir züchten unser Jungvieh selbst auf, außer die Bullen. Die werden mit 14 Tagen verkauft. 20 Kälber und 60-65 Rinder.

Wie alt ist die Herde durchschnittlich?

Sechs Jahre. Die älteste Kuh ist 15 Jahre alt.

Wie viele Laktationsphasen durchlebt eine Kuh im Schnitt?

3,9. Das Erstkalbealter ist mit 27 Monaten. Unser Ziel ist, noch eine Laktation draufzusetzen, das ist uns wichtig!
Die Lebensleistung ist uns wichtig. Die Leistung ist zweitrangig. Unsere Tiere sollen ihre Leistung in erster Linie aus dem Grundfutter holen. Kraftfutter geben wir nur wenig.

Wie hoch ist die Lebensleistung der Herde?

22.000 Liter mit 40% Färsenanteil. Lebensleistung der Abgangstiere: 30.000 Liter.

Wie lautet die jährliche Remontierungsrate der Tiere?

20% und darunter.

Welche Leistung bringen die Melkroboter?

2,4 Melkungen im Schnitt pro Tag (acht Liter pro Gemelk).

Gibt es Weidegang?

Ja.

Sehen Sie durch die Planung der Firma Wilhelm Kristen eine Wertschöpfung?

Der Grundriss ist von der Firma Wilhelm Kristen gekommen und bei dem Roboter und der Gülle haben wir uns auf euch verlassen.

Wie sind Sie mit unseren Produkten zufrieden?

In Schulnoten? – 1 oder 1 mit Stern.
Zum Beispiel sind die Abtrennungen echt stabil und im alten Stall ist nichts rostig.

Welche Vorteile bringt die Realisierung des Projekts?

Wesentlich mehr Tierkomfort. Spaß bei der Arbeit – wenn‘s den Tieren gut geht.Oft auch Spaß bei der Arbeit, weil das System so gut ist, die Boxenpflege so gut geht und man gerne ab und zu mit den Tieren in der Box tauschen möchte.

Würden Sie die Produkte/Systeme weiterempfehlen?

Ja.

Haben Sie Verbesserungsvorschläge?

Einen zentralen Ansprechpartner.

Ihr Resümee?

Durch dieses System hat man Kühe, die sich wohlfühlen und nur sich wohlfühlende Kühe sind leistungsbereit. Und dadurch stimmt auch die Wirtschaftlichkeit.

Wie lautet Ihr Motto?

Wir wollen von unserem Hof leben und mit unserer Familie Spaß bei der Arbeit haben. Gleichzeitig aber auch die Natur bewahren und mit ihr im Einklang gesunde, unbelastete Nahrungsmittel produzieren.

Info: Einstreu der Tiefboxen

Stroh und Kalk. Die Matratze haben wir einmal aufgebaut.